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Aktionsbündnis Deutsch als Fremdsprache Hannover

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Unsere Filme

 

Auf unserem youtube-Kanal sind Filme von unseren Aktionen zu sehen.

 

Unsere größten Aktionen

 

Demonstration am 17.02.2016 in der Innenstadt Hannovers und vor dem Niedersächsischen Landtag. Sehen Sie sich bitte am besten unseren Film an! Um unsere Programmrede zu hören, klicken Sie bitte das Bild an!

Nach unserer Demo gab es viele Berichte in den Medien: Hallo Niedersachsen, ZDF heute, Panorama 3, HAZ, Die Welt , h1 usw.


Über unsere Aktion "Integration geht baden" berichtete am 17.08.16 sehr ausführlich Deutschlandradio Kultur:

 

Protestaktion der Sprachlehrer

 

Baden gehen für mehr Geld

 

Von Alexander Budde 

 

 

Die Sprache ist der Schlüssel zur Integration: Aber die Arbeitsbedingungen und der Verdienst der freien Deutschlehrer für Flüchtling und Einwanderer sorgen für Unmut. In Hannover sind einige der Betroffenen ins Wasser gesprungen – damit die Integration nicht baden geht.

 

Hannover, der Mittellandkanal: Wo sonst Frachtkähne vergleichbar still vorbeigleiten, macht sich ein Dutzend Deutschlehrer lautstark Mut. Protestslogans prangen auf Plakaten, Gummireifen, Bademützen: "Altersarmut – Wir kom(m)en!" steht da.

Dann der beherzte Sprung ins blaue Ungewisse. Wildes Schnaufen, theatralische Hilferufe! Was soll das?

 

Zahl der Lehrkräfte reicht nicht aus

 

"Um auf die Gefahr aufmerksam zu machen, dass nicht ausreichend Lehrkräfte zur Verfügung stehen, dass wir besser bezahlt werden müssen – weil sonst die Integration baden geht!"

 

Sagt die freie Sprachlehrerin Ulrike Neige als sie zitternd und tropfend wieder am Ufer steht.

Auch Artur Sieg spricht für das Aktionsbündnis DaF (Deutsch als Fremdsprache) Hannover:

 

"In den Bestimmungen für die Orientierungskurse steht zum Beispiel: Der Lehrer soll den deutschen Staat positiv darstellen. Das tun wir auch, aber im Kopf gibt es immer so einen Gedanken: Um dich kümmert sich der Staat nicht so gut! Wenn ich krank bin, kann ich zum Beispiel nur zuhause bleiben und bekomme kein Geld, nichts!"

 

Ortswechsel: Wir sind in einem Seminarraum des Bildungsvereins Hannover. Im Integrationskurs von Ulrike Neige geht es an diesem Morgen um eine Zumutung der deutschen Grammatik – Verben mit Dativ und Akkusativ!

 

Sprachschüler aus sieben Nationen

 

20 Stunden in der Woche unterrichtet Neige Deutsch für Erwachsene. Heute lauschen 15 Teilnehmer aus sieben Nationen, Flüchtlinge und Zugewanderte.

 

"Ich bin Pädagogin durch und durch; und was ich an diesem Beruf sehr mag, ist, dass ich Menschen auf den Weg bringe, ihr Leben alleine zu bewältigen, zu organisieren. Wo ich denke, das sind jenseits der Grammatik auch wichtige Aufgaben, die wir erfüllen."

 

Die Sprache ist der Schlüssel zur Integration – doch Anerkennung, Zuspruch, Ermutigung erfahren die Dozenten aus Deutsch- und Sprachkursen allenfalls in den Sonntagsreden der Politiker. Ulrike Neige arbeitet wie fast alle Integrationslehrer auf Honorarbasis; ihre Vorbereitungszeit wird nicht erstattet. Miserabel bezahlt hangelt sie sich mit Zeitverträgen von Kurs zu Kurs. Die Verträge mit den Bildungsträgern werden oft nur mit einer Laufzeit von wenigen Wochen abgeschlossen.

 

"Ich arbeite ungefähr seit 20 Jahren in dem Bereich. Ich werde für die Unterrichtsstunde bezahlt, das heißt also, wenn ich krank bin oder wenn ich Urlaub habe, bekomme ich kein Geld."

 

Der durchschnittliche Netto-Monatslohn ihrer Kolleginnen und Kollegen lag bislang bei 1300 Euro, sagt Neige. Dabei erfordert der Beruf ein Studium und eine zusätzliche Qualifikation.

 

Bundesweite Proteste der Sprachlehrer

 

Bundesweit formieren sich die Lehrer zum Protest. Erste Erfolge können sie verbuchen: So wurde die Pauschale, die das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Bildungsträgern wie zum Beispiel Volkshochschulen zahlt, zuletzt von 3,10 Euro auf 3,90 Euro pro Teilnehmer und Unterrichtsstunde erhöht. Zwar sollen die Lehrer in Zukunft auf einen Brutto-Stundenlohn von 35 Euro kommen.

 

Doch das geht nur zu Lasten der Arbeitsbedingungen, erwartet der pädagogische Leiter des Bildungsvereins, Udo Husman.

 

"Wir müssen größere Gruppen zusammenstellen, also, es müssen mehr Teilnehmer in die Integrationskurse aufgenommen werden – das bringt uns erheblich in Schwierigkeiten, das bürokratisch zu organisieren."

 

Höhere Pauschale gefordert

 

"Die Integration geht baden", fürchten Deutschlehrer wie Ulrike Neige tatsächlich. Sie fordern bezahlten Urlaub und soziale Absicherung, vor allem aber eine weitere Erhöhung der Pauschale, die vom BAMF an die Bildungsträger bezahlt wird:

 

"Wenn wir uns selber kranken- und rentenversichern sollen von unseren Honoraren und auch ein angemessenes Geld dabei überbleiben soll, dann müssten wir ungefähr 60 Euro die Stunde bekommen. Viele Integrationslehrer wandern ab an die Schulen, in die Sprachlernklassen - da werden sie wie angestellte Lehrer bezahlt - sodass in unserem Bereich zu befürchten ist, wenn sich da nicht schnell was tut, dass nicht ausreichend qualifizierte Lehrkräfte zur Verfügung stehen."

 

"Die Würde des Menschen ist unantastbar", zitiert Artur Sieg die Verfassung. Protest, sagt der Lehrer für Deutsch, Politik und Geschichte seinen Schützlingen, gehört zur Freiheit dazu:

 

"Das klingt vielleicht pathetisch, aber wir sorgen für die Zukunft unseres Landes. Wir garantieren den sozialen Frieden. Deswegen sind wir der Meinung: die Ausgaben für die Integration, auch die ganzen Trägerpauschalen, das sind keine Ausgaben, das sind Investitionen! Wir sind praktisch im Staatsdienst. Wir möchten so bezahlt und behandelt werden wie die Berufsschullehrer!"


Nach unserer Pressekonferenz erschien in der Neuen Presse vom 28.01.2016 der folgende Artikel:


In der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung wurde am 26.11.2015 der folgende Artikel veröffentlicht: 

Bildquelle: Katrin Kutter

 

Schlechte Arbeitsbedingungen

Sprachlehrer fordern bessere Bezahlung 

Von Saskia Döhner

 

Leben können die Sprachlehrer in der Erwachsenenbildung von ihrem Job kaum, selbst wenn sie Vollzeit arbeiten. Rund 50 Integrationskursleiter aus Hannover haben nun das „Aktionsbündnis Deutsch als Fremdsprache“ ­gegründet, das für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen will. 

 

Hannover. Sie haben einen Hochschulabschluss, helfen erwachsenen Migranten beim Einstieg in den deutschen Alltag, indem sie ihnen nicht nur die deutsche Sprache beibringen, sondern Formulare übersetzen, Bewerbungen korrigieren oder sie einfach nur mal trösten. Doch Leben können sie von ihrem Job kaum.

 

„Die meisten haben Honorarverträge, Festanstellungen sind selten“, sagt Artur Sieg, Dozent beim Bildungsverein Soziales Lernen und Kommunikation in der List. Selbst, wer 30  Stunden in der Woche unterrichte, nicht eingerechnet die Vor- und Nachbereitung der Stunden, verdiene am Ende oft nur zwischen 1000 und 1300 Euro netto monatlich. Der Bruttostundenlohn liegt bei rund 25 Euro. Viele müssten mit Harz IV aufstocken, um überhaupt über die Runden zu kommen.

 

Sieg hat jetzt mit rund 50 Integrationskursleitern in Hannover das „Aktionsbündnis Deutsch als Fremdsprache“ ­gegründet, das für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen will. Da die Kursleiter selbstständig seien, hätten sie keinen Verdienst im Krankheitsfall oder im Urlaub, betont Dozentin Martina Otte, die ebenfalls beim Bildungsverein arbeitet. Rentenversicherungspflichtig seien sie trotzdem, sagt Sieg – anders als andere Freiberufler. Viele Dozenten hätten vormittags bis 13 Uhr einen fünfstündigen Sprachkurs und dann nachmittags ab 17 Uhr wieder. Sie arbeiteten quasi in zwei Schichten an einem Tag.

 

Ehrenamtliche können Arbeit der Sprachlehrer nicht ersetzen

 

Deutschunterricht für Au-pairs, angehende Studenten, Manager aus Indien oder den USA, die für Großkonzerne in Hannover arbeiteten, Ärzte, aber auch für traumatisierte Flüchtlinge, die weder lesen noch schreiben könnten, sei keine Sache, die Ehrenamtliche nebenbei leisten könnten. Stattdessen benötige man dafür eine spezielle Ausbildung, sagt Cornelia Trabandt, die seit mehr als 30 Jahren Dozentin ist. Das Engagement der Ehrenamtlichen sei toll, sagen die Profis, ihre Arbeit könne dies aber nicht ersetzen.

 

Christiane Kusz berichtet von einem Besuch mit ihren Schülern in der Bücherei, als eine ältere Dame sie ansprach und sagte: „Schön, dass Sie das als Hausfrau mit den Flüchtlingen machen.“ Als sie erwiderte, dass sie keine Hausfrau sei, sondern Sprachunterricht ihr Beruf, mit dem sie ihren Lebensunterhalt verdiene, habe sie verständnislose Blicke geerntet. „Es geht uns auch um Wertschätzung“, sagt Gudrun Bartel. Ausdrücklich richten die Dozenten ihre Forderung an die Politik, nicht an die Träger der Erwachsenenbildung wie die Volkshochschule oder der Bildungsverein. Trotz der schlechten Bezahlung – ihren Beruf würden alle wieder wählen. Er sei eine Herzenssache.  

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